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TCM | Akupunktur

Chinesische Medizin/ Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

  • TCM ApothekeIst die Heilkunde Chinas, deren Wurzeln mindestens 2000 Jahre zurückreichen und die ohne Unterbrechungen bis heute als Medizinsystem in China und zunehmend im Westen angewandt wird.
  • Verfügt über Fünf Therapeutische Säulen: Im Gegensatz zu dem in den letzten Jahren im Westen entstandenen Eindruck sind dies außer der bekannten Akupunktur vor allem die Chinesische Arzneimitteltherapie, Tuina (Chinesische Manuelle Medizin), die Bewegungstherapien Taiji und Qigong, Diätetik und Lebensspflege .
  • Die TCM ist nicht nur besonders hilfreich und wirksam bei funktionellen und chronischen Krankheiten, sondern auch bei akuten Infektionskrankheiten und anderen Erkrankungen und deshalb eine wichtige Ergänzung zu unserer westlichen, technischen Medizin. Beide Methoden können gut miteinander kombiniert werden.
  • Ist eine empirische Wissenschaft, die das Befinden (Symptome des Patienten) und Befunde systematisch ordnet, in einer eigenen Sprache beschreibt, und dann in einer Chinesischen Diagnose mündet. Dies hat kaum mit Esoterik zu tun. Vielmehr handelt sich um ein kompliziertes gedankliches Gefüge, das aber (wie unser westliches System) an Universitäten gelehrt wird und daher auch keine Geheimwissenschaft darstellt.

Westliches und östliches Denken

SchriftzeichenUnsere westliche, naturwissenschaftlich orientierte Medizin ist eine auf die Organe bezogene Wissenschaft. Der Blickwinkel, unter dem der Mensch betrachtet wird, ist auf das Gegenständliche, Stoffliche, Materielle und auf das Detail bezogen. Die gedanklichen Voraussetzungen dazu schufen Wissenschaftler mit ihrem überzeugenden, mechanistischen Weltbild. Kranksein ist mit messbaren Veränderungen verknüpft und wird als Fehlfunktion von physikalischen, chemischen oder biologischen Mechanismen angesehen, die korrigiert werden müssen. Diese Medizin eignet sich für akute und fortgeschrittene, oft lebensgefährliche Krankheiten. Dem Gedankensystem unserer Medizin zufolge kann nur behandelt werden, wenn ein Organbefund erhoben wurde, der messbar ist.

Häufig müssen wir daher die Erwartungen der Menschen enttäuschen, die spürbar leiden, deren Beschwerden jedoch keinem eindeutigen Befund zuzuordnen ist.

Die Chinesische Medizin ist eine funktionale Wissenschaft . Das bedeutet, dass bei ihr lebendige Abläufe, Lebensfunktionen und die energetische Harmonie, die Gesamtheit des Körpers im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Im Gegensatz zur "Schulmedizin" kann in der TCM nahezu immer eine Diagnose gestellt werden. Dies eröffnet auch immer die Möglichkeit einer Therapie.

Selbstverständlich hat natürlich auch die TCM nicht für jedes Leiden eine Heilung oder Lösung parat. Häufig hilft sie jedoch genau dort und dann, wenn unsere eigene Schulmedizin gar keinen Ansatz finden kann.

Wann wende ich chinesische Medizin an?

dracheHerzinfarkt und schwere bakterielle Erkrankungen sind genau definierte Organerkrankungen. Hier hat die sogenannte "Schulmedizin" den Menschen unschätzbare Errungenschaften gebracht. Ich halte es für angebracht, diese Vorteile zu nutzen und zunächst gemäß den Regeln der westlichen Medizin zu behandeln.

Andere Beschwerden haben zum Teil in der westlichen Medizin gar keine genaue Bezeichnungen, und dementsprechend sind Verständnis und Therapiemöglichkeiten kaum vorhanden. Hier nutze ich den Vorteil der chinesischen Medizin, die mir IMMER eine Diagnose erlaubt.

Ich versuche, die Dinge nicht zu vermischen. Häufig werde ich sicherstellen müssen, dass keine definierte Organerkrankung vorliegt, die besser westlich behandelt werden sollte. Dann kommen die üblichen Diagnose- und Therapieverfahren zum Einsatz. Alles andere wäre unverantwortlich.

Sobald entweder ausgeschlossen ist, dass eine solche Diagnose vorliegt, oder wenn die Therapie im chinesischen Denksystem mindestens gleichwertig ist, kann und werde ich Sie auch so behandeln.
Dann wechsle ich auch vollständig die Methoden. Ich benutze dann nur noch die unten dargestellten Ansätze.

In manchen Fällen ist die Kombination beider Systeme absolut sinnvoll. Krebserkrankungen sind aus meiner Sicht zunächst schulmedizinisch zu behandeln. Hier, wie im Falle anderer eingreifender schulmedizinischer Therapien, kann ein komplementärer Handlungsansatz jedoch helfen, die Nebenwirkungen zu balancieren und eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.

Da die Diagnose in der chinesischen Medizin nicht zwingend an eine Organpathologie gebunden ist, muss auch nicht zwingend eine Spezialisierung wie in der westlichen Medizin erfolgen. So kann ich hier durchaus auch Störungen behandeln, die in der westlichen Medizin bei Fachärzten für z.B. Gynäkologie, Dermatologie, oder anderen Teilgebieten behandelt würden.

Ich folge absichtlich keiner Spezialisierung auf ein eingeschränktes Themengebiet, sondern behandle Sie mit Ihren Beschwerden, wie auch immer diese gelagert sein mögen. Sollte es erforderlich sein, kann ich Sie an einen meiner Kollegen verweisen, der sich einem ganz engen Themengebiet zugewandt hat.

Die Diagnostik der TCM Yang Sheng

AkupunkturDie Diagnostik der chinesischen Medizin stützt sich auf folgende Verfahren:

Befragung: Sie ähnelt dem, was Ihr Arzt auch in der Schulmedizin tut. Neben dem Beschwerdebild geht die Gesamtheit des menschlichen Befindens wie Appetit, Verdauung, Schlaf, Temperaturempfinden in das Gesamtbild ein. Viele Dinge, die in der westlichen Medizin bestenfalls irrelevant erscheinen, können hier wegweisend werden. In der TCM "hat immer der Patient recht".

Puls: Mag in früheren Zeiten auch in Europa die Pulstastung einen grossen Stellenwert gehabt haben, heute interessiert den westlichen Arzt lediglich, wie schnell der Puls ist und ob er regelmäßig erscheint. Der chinesisch ausgebildete Arzt unterscheidet viele Pulsqualitäten, z.B. einen oberflächlichen oder einen tiefen Puls, einen erschöpften, oder einen saitenförmigen, gespannt wie eine Lautensaite. Die Pulsqualitäten erlauben Rückschlüsse auf energetische Veränderungen im Körper.

Zungendiagnose: Sehr wichtig ist auch die Betrachtung der Zunge als Spiegel des energetischen Zustandes. Die Zunge wird nach Farbe, Form und Zungenbelag beurteilt.

Die Gesamtheit dieser diagnostischen Maßnahmen ergibt eine differenzierte Diagnose.
Der TCM-Arzt benötigt zwar keine technischen Hilfsmittel, jedoch erfordert die Diagnosestellung viel Wissen und Erfahrung, und im Regelfall wird das zur Diagnose führende Gespräch sehr viel ausführlicher sein als Sie es sonst beim Arzt gewohnt sind.

Die Therapie in der TCM Rohdrogen

Über die Medien ist den meisten Menschen die Akupunktur als Heilverfahren inzwischen geläufig. Mit sterilen feinen Nadeln wird der Energiefluss an bestimmten Punkten des Körpers beeinflusst. Damit können sehr subtile, aber auch sehr drastische Veränderungen erreicht werden.

In China ist jedoch die Anwendung chinesischer Arzneimittel (und nicht die Akupunktur !) das häufigst angewandte therapeutische Verfahren. Die 400 wichtigsten Arzneimittel sind bei uns in Deutschland über Apotheken erhältlich, die für Identität, Qualität, und Reinheit garantieren.dazao

Überwiegend werden Heilpflanzen eingesetzt (Blätter, Blüten, Wurzeln, Rinden), selten auch mineralische oder tierische Substanzen (z.B. bestimmte Muschelschalen). Auf Artenschutz wird streng geachtet.

Die Arzneimittel werden immer als Kombination (2-15 Einzelmittel), als "Rezeptur" vom Arzt verordnet und als Abkochung (Dekokt) eingenommen, üblich sind jedoch auch andere Einnahmeformen wie Granulate (Pulver). Neben akuten Infekten wirken die Arzneimittel besonders bei Allergien, Hautkrankheiten, Reizdarm, Darmentzündungen, Gastritis, Hepatitis, Regelstörungen.

Ergänzend kommen Empfehlungen zur Ernährung zur Anwendung. Der gesunde oder auch kranke Mensch kann selbst Qi Gong oder Tai Qi betreiben und mit Tuina steht eine Form der Physiotherapie zur Verfügung.

Im Gegensatz zu anderen ganzheitlichen Therapieansätzen steht damit Ärzten und Patienten hier ein über tausende von Jahren erprobtes und in seiner ganzen Vielfalt verfügbares Instrumentarium zur Auswahl.

Die TCM steht nicht im Gegensatz zu unserer westlichen Medizin, beide Verfahren ergänzen und komplettieren sich.
Die TCM zeichnet sich, durch den entsprechend lange ausgebildeten Arzt ausgeübt, durch eine Nebenwirkungsrate aus, die so verschwindend gering ist wie wir es uns in der Schulmedizin kaum erhoffen dürfen.

Die Menschen in München haben das ganz besondere Glück, nicht nur aus einer sehr großen Auswahl von Apotheken mit hervorragend geschulten Apothekern wählen zu können. Zusätzlich befinden sich auch die grossen Schulen für TCM hier in München. Dies ermöglicht eine ständige Fort- und Weiterbildung auf hohem Niveau - auch ausserhalb Chinas.

Einige Indikationen für die Behandlung mit TCM (diese Liste ist nicht vollständig)

Chronische Schmerzen

  • Rückenschmerzen, Lumbago, LWS- und HWS-Syndrom
  • Gelenkschmerzen, Knie, Hüfte, Ellbogen, Rheuma
  • Tennisellbogen
  • Migräne, Kopfschmerzen, neurologische Erkrankungen
  • Trigeminusneuralgie
  • Interkostalneuralgie, Zosterneuralgie
  • Phantomschmerz, Stumpfschmerz

Neurologische und psychiatrische Krankheiten

  • Lähmungen
  • Polyneuropathie
  • Schlaganfall-Rehabilitation
  • Depression, Angststörungen
  • psychovegetative Erschöpfungszustände
  • Suchterkrankungen
  • Schwindel
  • Tinnitus
  • Fazialisparese

Internistische Krankheiten

  • Allergien, Heuschnupfen
  • Asthma bronchiale
  • Akute virale Infekte
  • chronische Bronchitis
  • Sinusitis
  • Reizdarm
  • Morbus Crohn und Colitis (CED)
  • Chronische Hepatopathien
  • Funktionelle Herzerkrankungen
  • Latente Hypertonie

Gynäkologische Erkrankungen

  • Dysmenorrhö
  • Klimakterisches Syndrom
  • Chronische Entzündungen, Fertilitätsstörungen
  • Geburtserleichterung, Geburtsvorbereitung, Verkürzung der Geburtsdauer
  • Schmerzlinderung
  • Schwangerschaftsübelkeit, Ödeme

Hauterkrankungen

  • Akne
  • Chronische Ekzeme
  • Psoriasis vulgaris
  • Neurodermitis

Urologische Erkrankungen

  • Cystitis, Prostatitis
  • Funktionelle Störungen des Urogenitaltraktes, Reizblase, Harninkontinenz
  • Enuresis nocturna
  • Impotenz, Infertilität

Augenerkrankungen

  • Konjunktivitis
  • Uveitis
  • Juvenile Myopie
  • Glaukom
  • beginnende Maculadegeneration (mögliche Wirkung)

Hinweis: Die Behandlung mit den Methoden der chinesischen Medizin wird von den gesetzlichen Krankenkassen in keinem Fall übernommen und muss also von gesetzlich versicherten Patienten auf jeden Fall selbst bezahlt werden. Ich führe auch keine Akupunkturbehandlungen für die gesetzlichen Krankenkassen durch.

Links: Hier finden Sie Hinweise zu Herstellung und Einnahme der verschiedenen Formen der Medikamente (pdf):

Anleitung Dekokt (Abkochung)
Anleitung Granulat
Anleitung hydrophiles Konzentrat

Ich bin Mitglied und Dozent bei der Internationalen Gesellschaft für Chinesische Medizin